Mit meinen neuen Gefährten wurden die restlichen Olivenbäume in Angriff genommen, wir feierten in Lucas Geburtstag rein und wir begaben uns erneut auf Autosuche. Die nächsten Tage waren vom Aufsammeln des Olivenschnitts, der andauernden Autosuche und unserem vergeblichen Versuch geprägt, Paintball spielen zu gehen: Das erste Mal wurden wir durch ein Feuer, das auf einem Militärgelände ausgebrochen war, daran gehindert, beim zweiten und dritten Versuch waren wir einfach nur ein wenig zu spät und die Betreiber hatten die Anlage schon geschlossen.
Außerdem feierten wir Lucas Geburtstag mit einem Barbecue
und der Pavlova, die Tracey uns netterweise gebacken hatte, bevor wir uns am
nächsten Abend, nach dem zweiten Paintballversuch, mit Ed und seinen Freunden
im Pub trafen.
Nachdem ein passendes Auto gefunden und nach hitzigen
Diskussionen ein halbes Bett in den Kofferraum gebaut worden war, bereiteten
wir uns auf die Abreise von McAllisters vor, die uns so herzlich beherbergt
hatten. Wir veranstalteten eine kleine Abschiedsfeier, überreichten unsere
Geschenke und machten uns am nächsten Morgen auf nach Akaroa.
Doch nicht ohne den Autoschlüssel zu verlegen und ihn nach
nervenzehrender Suche im anderen Auto wieder zu finden. Nachdem der Schlüssel
schließlich wieder aufgetaucht war, ging es, nach dem obligatorischen Stopp in
der Bücherei, wo wir auch unsere Autos abstellten, durch die zerstörte
Innenstadt Christchurchs zum Buskers
Festival im Hagley Park. Als wir zu unseren Autos zurück kehrten, trauten wir
unseren Augen nicht, denn die Tore des Bibliotheksparkplatzes waren versperrt,
während wir unsere Autos noch auf der anderen Seite des Zaunes erspähen
konnten. Mit Hilfe eines Sicherheitsmannes vom angrenzenden Bahnhof gelang es
uns schlussendlich unsere Autos zu befreien und unsere Reise nach Akaroa
fortzusetzen, wo Luca und Jana ihr Delfinschwimmen buchten und wir bei einem
prasselnden Kaminfeuer den Abend genossen.
Am nächsten Morgen krähte der Hahn für die Beiden angehenden
Meeresbiologen besonders früh, während wir uns mit einer kleinen Wanderung bei
Laune hielten, die fantastische Aussicht genossen und über die Entstehung des
Kayaks sinnierten (folgt in Kürze).
Baden im Lake Pukaki |
Auf dem anschließenden Weg nach Tekapo wagten wir uns noch
an ein Buschfeuer, das entweder sauber abbrannte oder mit viel Risiko gelegt
worden war, und versuchten unser Glück bei den Löscharbeiten bevor wir
schließlich zum Lake Tekapo gelangten und dem nahen Mt John einen nächtlichen
Besuch abstatteten. Dummerweise war die Zugangsstraße zum Sternobservatorium
schon geschlossen, sodass wir den unglaublich hellen Mond vom Campingplatz am
Lake George aus bewundern mussten.
Bei herrlichem Wetter brachen wir morgens wieder auf,
statteten Mt John einen verspäteten Besuch ab und setzten unseren Weg nach
Twizel, wo wir unsere Vorräte auffüllten. Danach machten wir uns auf dem Weg
nach Aoraki , unterbrachen unsren Trip jedoch für ein Bad im Lake Pukaki vor
bombastischer Kulisse mit Blick auf den weit entfernten Mt Cook. Nach der Fahrt
zum White Horse Hill DOC wanderten wir zum Hooker Gletscher. Das anschließende
Bad in Hooker Lake, 200 Meter vom Gletscher entfernt und in Schwimmweite
einiger Eisberge, fällt dann jedoch in die Kategorie „Noch alles klar im
Kopf?!“ beziehungsweise „Soooo kalt…!“
Wer leidet schöner?!
Am darauffolgenden Morgen machten uns wir in aller
Herrgottsfrühe auf zur Müller Hut. Bevor wir jedoch den atemberaubenden Panoramablick
mit dem über den anderen Bergen thronenden Mt Cook, sowie den Lawinen, die die
gegenüberliegenden Hänge hinab polterten, genießen konnten, mussten 1000
Höhenmeter, Schneefelder und 1810 hölzerne Stufen bezwungen werden.
Schließlich traten wir bei tropischen
Temperaturen den Rückweg an und fuhren
nach Omarama, wo wir in aller Eile unser Nachtlager aufschlugen und erschöpft
in die Kissen fielen.
Kick it like... |
Am nächsten Morgen nutzten wir noch ausgiebig das kostenlose
Internet im Hostel und machten uns schließlich auf die Suche nach dem berühmten
Tunnel Beach. Nachdem dieser, nach unerwartet langer Suche, endlich gefunden
war, hieß es dem Verlauf der Southern Scenic Route zu folgen. Unterwegs machten
wir am Nugget Point halt und entdeckten Pinguine sowie unzählige Seelöwen. An
diesem Abend weihten wir an einem beschaulichen Campingplatz am Strand den
neuerstandenen Kocher ein.
Früh am nächsten Morgen sattelten wir auf, da es noch ein
gutes Stück bis Milford Sound war. Leider konnten wir auf der Hinfahrt den
atemberaubenden Blick aus dem Fenster nicht genießen, da die tolle Kulisse
hinter dicker Wolkensuppe verborgen war. Als wir schließlich in Milford ankamen,
regnete es zwar immer noch, was allerdings auch sein gutes hatte, denn so sahen
die Wasserfälle, die die Steilwände hinunter fallen wesentlich imposanter aus.
Während die anderen also ihre Bootsfahrt buchten, schaute ich mir den 47.
Superbowl zwischen den Baltimore Ravens und den San Fransisco 49ers an. Als
vollkommenem Laien bot sich mir ein packendes Spiel, das nicht nur den längsten
Kickreturn der Geschichte, eine spektakuläre Halbzeitshow und ein
extremspannendes Finale, sondern auch einen Halbstündigen Stromausfall im
Stadion, den ich jedoch als weniger störend empfand als die ständigen
Werbeunterbrechungen, die aus einer Spielzeit von 60 Minuten einen Marathon von
fünf Stunden machten. Schließlich ging es weiter nach Queenstown, wo wir auf
Grund der fortgeschrittenen Uhrzeit vergeblich nach einem Hostel suchten und
deshalb auf den DOC-Campingplatz am Twelve Mile Delta ausweichen mussten, wo
uns eine der kältesten Nächte bisher erwartete.
Mit beinahe gefrorenen Füßen wachte ich am nächsten Morgen
auf und wir machten uns auf nach Queenstown, um erneut nach einem Hostel zu
suchen, buchten unsere Aktivitäten für den nächsten Tag, in meinem Fall
Wildwassersledging, und spielten eine Runde Frisbeegolf. Dummerweise verloren
wir die fast neue Frisbee in einem der unzähligen Souvenirläden.
Während sich Jana zum Paragliding aufmachte und die drei
Jungs allen Mut für den Kopfüber-Canyon Swing zusammen nahmen, ging es für mich
früh morgens los zum Kawarau River, wo ich nach kurzer Instruktion mit einem
Bodybord und einem wärmenden Neoprenanzug ausgestattet wurde, bevor es
schließlich zum ersten von zwei Durchgängen den Fluss hinunterging. Trotz des extrem
anstrengenden Schwimmens im Wildwasser war es ein unglaublich cooles Erlebnis.
Um diesen Anstrengungen auch eine dementsprechende Mahlzeit folgen zu lassen
machten wir uns am Nachmittag auf zum Fergburger, wo mich der Big Al erwartete:
Ein Monstrum aus Fleisch, Spiegelei, jede Menge gesundem Gemüse und einer zum Fingerlecken
guten Soße. An diesem Punkt muss ich mich für die Kritik bei meinem ersten
Fergburgerbesuch entschuldigen. Ich weiß nicht welcher böse Geist sich an
diesem Tag meiner Geschmacksnerven bemächtigt hatte, denn der Big Al ist der
bis jetzt beste Burger den ich jemals gegessen habe.
Am Abend ging es für
uns, noch vom Adrenalin durchflutet, zum Pubcrawl: Eine Tour, die uns durch
sechs verschiedene Bars, unter anderem auch die berühmte Icebar, wo wirklich
alles aus Eis ist. Außerdem nahmen Simon und ich noch an einem Dreibeinrennen
teil, schlitterten durchs Ziel, waren trotzdem die ersten und gewannen einen
Raftingtrip für den nächsten Tag. Total erschöpft fielen wir schließlich nach
diesem kräftezehrenden Tag ins unsere Betten.
Leicht neben der Spur checkten wir am nächsten Morgen aus,
während sich Simon beim gewonnenen Raftingtrip durch die Wellen schaukeln ließ.
Auf dem Weg nach Wanaka machten wir in Arrowtown halt und schlenderten durch
die alte Goldgräberstadt. In Wanaka angekommen, genossen wir den wunderbaren
Tag an der Strandpromenade, bis wir schließlich unser Lager am Clutha River
aufschlugen.
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