How’s it
going mate? Am 24. Oktober ging es für uns früh los: Abfahrt
um 8 Uhr mit dem Bus von Auckland in Richtung Paihia, Bay of Islands. Nach 4
Stunden Fahrt durch hügelige, grüne Landschaft waren wir kaum im Hostel
angekommen, als unser Blick auf einen Aushang fiel: Ein anderer Deutscher
suchte Mitreisende für einen Trip Richtung Norden, Richtung Cape Reinga. Diese
Gelegenheit ließen wir uns nicht entgehen, also ging es, nachdem wir uns gegen einige
andere Bewerber durchgesetzt hatten, am übernächsten Tag los. Davor genossen
wir noch die ungewöhnliche Magrovenlandschaft in Paihia und wanderten zu den
Haruru Falls.
Am Tag darauf erreichten wir schließlich, nach langer Fahrt und verzweifelter
Suche nach Handynetz und Tankstellen, Cape Reinga, das fälschlicherweise häufig
für den nördlichsten Punkt Neuseelands gehalten wird und ein wichtiger Ort in
der Mythologie der Maori ist. Bei strahlendem Sonnenschein sahen wir den markanten
Leuchtturm, schauten die Klippen hinunter auf den Punkt an dem sich die
Tasmansee und der Pazifische Ozean vereinigen und genossen die grandiose
Aussicht.
In einer kleinen Bucht ein paar Kilometer entfernt schlugen
wir unser Lager auf. Nach der kältesten Nacht, die ich jemals in einem Zelt
erlebt habe (natürlich ohne Schlafsack) und dem morgendlichen Joggen und Baden
in den Fluten, machten wir uns auf in Richtung Ahipara. Auch der kurze
Aufenthalt in Strandnähe hielt die Sandflys nicht davon ab, jeden freien Quadratzentimeter
haut aufzunagen und das Blut aufzusaugen. Seitdem erinnert einen das
unerträgliche Jucken jeden Tag daran, dass es ein Fehler war in kurzer Hose den
Sonnenschein zu genießen.
Auf dem Weg Richtung Ahipara kamen wir an den Ninety Mile Beach und legten
die nächsten 20 Kilometer auf dem Strand zurück. Ein grandioses Gefühl mit
100km/h über den Strand zu fliegen, auf der einen Seite die meterhohen
Sanddünen, auf der anderen das rauschende Meer.
Am nächsten Morgen ging es von Ahipara aus wieder südwärts
nach Omapere, wo wir Schutz vor dem strömenden Regen suchten. In dem
gemütlichen Hostel trafen wir auf andere Deutsche und beschlossen gemeinsam am
nächsten Morgen mit dem Schiff den Meeresarm zu überqueren und dort in den
Riesensanddünen zu sandboarden. Natürlich hatte keiner von uns an
Wechselkleidung oder Badesachen gedacht, was uns jedoch nicht daran hinderte
mit bis zu 50 km/h die Düne herunter zu rutschen und erst im Meer auszutrudeln.
Klitschnass kehrten wir zum Auto zurück und nachdem wir uns trockengelegt
hatten, machten wir uns sogleich auf in die beeindruckenden Kauriwälder der Region.
Wir bestaunten den größten Kauribaum der Welt Tane Mahuta, der mit 14 Metern
Stammumfang und 51 Metern Höhe gigantisch groß ist und zu Recht den Namen Gott
des Waldes trägt. Nach einer kleinen Wanderung und einem Cafe brach die Zeit
für die Rückkehr nach Paihia an, wo Thea einen Job gefunden hatte, während ich
es mir in der Peppertree Lodge, die sowohl Fahrräder als auch Kayaks zur Verfügung stellt,
gemütlich machte.
Fazit:
- Cape Reinga fühlt sich an wie das Ende der Welt
- Sandflys stechen aufs Übelste
- Autofahren auf dem Ninety Mile Beach sollte jeder mal machen
- Beim Sandboarden sollte
man sein Brett festhalten
(sonst: Schmiergelpapier plus Salzwassser --> ungünstige Kombination) - einen Kauribaum ganz zu fotografieren ist mit einer normalen Kamera kaum möglich